Schulkindbetreuung: Aufruf zu Besonnenheit und Suche nach Lösungen

NAUHEIM. Marco Müller, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Nauheim, ruft in der Diskussion um die fehlenden Plätze in der Schulkindbetreuung zu Ruhe und Besonnenheit auf. Müller schlägt erneute Abfrage des Betreuungsbedarfs vor und fordert Prüfung der Nutzbarkeit des im letzten Jahr aufgestellten Containers an der Grundschule.

„Die Probleme bei der Platzvergabe sind nicht neu. Auch im vergangenen Jahr und den davor liegenden Jahren gab es immer wieder Engpässe, die aber immer zur Zufriedenheit aller gelöst werden konnten!“, äußert sich der Fraktionsvorsitzende Marco Müller in einer persönlichen Stellungnahme zur Schulkindbetreuung.

Die derzeit klaffende Lücke von 24 Plätzen sei zwar sehr groß, man stehe allerdings im Prozess, an einem so frühen Zeitpunkt wie in noch keinem Jahr zuvor und es sei aus seiner Sicht noch nicht klar, „wie viele Plätze, welche derzeit belegt sind, im neuen Jahr für weitere Kinder zur Verfügung stehen können.“

Die Erfahrung zeige, „dass viele Eltern erst mit Gewissheit über den Stundenplan des kommende Schuljahres ihre Planung abschließen und den Platz freigeben.“ Eine ähnliche Situation gäbe es in jedem Jahr bei den Kann-Kindern in den Kindergärten, bei denen Eltern die Abmeldung des Kindergartenplatz erst dann vollzögen, wenn die Bestätigung der Grundschule vorliege, dass das Kind auch aufgenommen werde. Ein aus seiner Sicht völlig normaler Vorgang.

Müller schlägt allerdings weitergehend vor, seitens der Verwaltung noch einmal Aktivitäten zu starten, um auch wirklich genügend Plätze zum Schulstart zur Verfügung stellen zu können. Die Verwaltung solle bei allen Eltern, die Kinder für die Schulkindbetreuung gemeldet haben, nochmals anfragen, ob tatsächlich ein Dauerplatz benötigt würde. „Ich hoffe, dass es hier keines Antrages in der Gemeindevertretung bedarf.“

„Es soll auch Eltern geben, die wesentlich auf die Ferienbetreuung angewiesen seien. In diesem Falle könnte man überlegen die Schulkindbetreuung in den Ferienzeiten aufzustocken oder Ferienkinder in den Kindertagesstätten unterzubringen, wenn gleichzeitig Plätze frei werden bei Kindern, die in Urlaub fahren.“, so Müller. Solche Bedarfe, aber auch jene die Unterjährig in der Schulzeit entstünden, ließen sich vielleicht auch in Kooperation mit den Vereinen oder anderen Eltern lösen.

Beim Thema Raumbedarf fragt Müller, ob mit der Schulverwaltung des Kreises über den Container gesprochen wurde, der im vergangenen Jahr auf Antrag der Grünen für die ersten Klassen installiert worden sei. „Der letztjährige Erstklässler-Jahrgang war extrem groß. Nach meinem Kenntnisstand wird es in diesem Jahr wieder eine Erste Klasse weniger geben. Eventuell könnte der Container dann ja auch für die Schulkindbetreuung genutzt werden.“ Somit könne das Thema des fehlenden Raumes vielleicht schnell gelöst werden.

Vor einer Bereitstellung von weiteren Schulkindbetreuungsplätzen ohne genaue Bedarfsprüfung warnt der Grüne: „Gerade die Erfahrung der Vergangenheit zeigt, dass die Gemeinde es letztlich immer geschafft hat genügend Plätze zur Verfügung zu stellen. Das war auch keine Frage der Farbe des Parteibuches des Bürgermeisters.“ Nun müsse gewissenhaft geprüft werden, wie dies auch in diesem Jahr sichergestellt werden kann. „Langfristig wurde mit unserem Antrag zur Verwendung der Mittel aus dem Regionalfonds der Zug in Richtung Ganztagesschule auf das richtige Gleis gestellt. Kurzfristig gebietet es die Finanzlage der Gemeinde, alle Möglichkeiten auszuschöpfen die Plätze im ‚System‘ zur Verfügung zu stellen und nun nicht vorschnell das Platzangebot pauschal zu erweitern.“, schließt Müller in seiner Stellungnahme.

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