Nauheim: Nordspitze Feldchen

Heute ist in beiden Zeitungen wieder von den „Problemen“ der CDU mit der aktuellen Beschlußlage zur Feldchen-Nordspitze zu lesen. Da dabei stets besonders intensiv beteuert wird, dass es keine Rolle spiele, von wem der Entwurf stamme, verstärkt dies eher die Vermutung als es sie entkräftet, dass da – zumindest bei Einzelnen – der ehemalige Fraktions- und Parteikollege näher steht, als der Entwurf bzw. das Konzept der anderen Mitbieter. Aber unabhängig von solchen emotionalen Vorbelastungen ist es besonders erschreckend, wenn dann noch aufgeführt wird, dass die architektonische Gestaltung weniger bedeutend sei. Dies heißt doch im Klartext: Es ist vollkommen egal, was da hingestellt wird, Hauptsache die Kohle stimmt halbwegs. Und da es im Endeffekt nur um die Differenz zwischen den Angeboten der Bieter geht (das Grundstück erzielt ja bei jedem der drei Bieter einen Erlös), bedeutet dies unterm Strich, dass die CDU für einen „nur“ sechsstelligen Betrag bereit wäre, auch das Risiko einer Verschandelung einzugehen. Das ist das Verhalten eines schlechten Verlierers und mehr Motzen und Trotzen als planvolles Gestalten. Es ist schade, dass wir nach dem Beschluss im Dezember nicht alle gemeinsam daran mitwirken, nun das Optimum daraus zu machen. Unterstützt wird dies leider dadurch, dass es der Bürgermeister nach wie vor versäumt, ein positives Marketing für den beschlossenen Entwurf von Hr. Adrian zu machen. Die ganzen Sticheleien in den letzten Tagen sind auch ein Resultat der teils übertriebenen, überängstlichen Geheimnistuerei. Statt proaktiv die Gesamtrechnung für uns alle transparent darzustellen, wird den Spekulationen um potentiell immense Folgekosten Tür und Tor geöffnet. Nachdem wir im Dezember endlich soweit waren, bei der Bebauung der Nordspitze Licht am Ende des Tunnels zu sehen, sind wir gerade dabei, uns wieder zu verfahren und am Ende ohne eine Lösung da zu stehen.

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Ein Kommentar

  1. Eine Jahrhunderentscheidung für Nauheim
    Nach schwierigsten „Geburtswehen“ entschied sich die Mehrheit im Haupt- und Finanzausschuss im Dezember 2009 für einen Verhandlungsauftrag mit einem möglichen Investor. Der Gemeindevorstand erhielt den Auftrag einen unterschriftsreifen Vertrag mit einem der Bieter auszuhandeln. In meiner Funktion als Vorsitzender des Gemeindevorstandes habe ich gleich in den ersten Tagen des Januars 2010 Verhandlungen aufgenommen und Termine vereinbart.
    In den stattgefundenen Terminen wurden Positionen verhandelt und Konditionen besprochen. Noch sind nicht alle Punkte endverhandelt. Sobald endverhandelte Ergebnisse vorliegen, werde ich umgehend mit dem Vorsitzenden des Haupt- und Finanzausschusses einen Sitzungstermin vereinbaren und die Ausschussmitglieder umfassend informieren.
    Es liegt in der Natur der Sache, dass nicht alle Konditionen in der Öffentlichkeit breitgetreten werden sollen und nicht in der Presse dargestellt werden können.
    Sobald ein endverhandelter Kaufvertrag vorliegt, legt der Gemeindevorstand dem Ausschuss , wie im Dezember 2009 geschehen, eine vergleichende Gegenüberstellung der Konditionen vor.
    In der Entscheidung über die Bebauung der Nordspitze geht es um eine Jahrhundertentscheidung für Nauheim!
    Wir alle — die politische Verantwortung in Nauheim tragen–, werden in der Zukunft daran gemessen, was architektonisch gelungen und ansprechend sich in das bestehende Umfeld auf dem Feldchen einfügt und welcher Investor uns die höchste Gewährleistung dafür bietet.
    Sicherlich sind die Einnahmen aus einem Flächenverkauf für Nauheim wichtig aber viel wichtiger ist die Realisierung eines gelungenen Umfeldes auf Jahre und Jahrzehnte rund um den „Georg-Mischlich-Platz. Dies sind wir nicht nur unserem verstorbenen Ehrenbürger sondern auch allen Bürgerinnen und Bürgern Nauheims schuldig.
    Das Verhalten eines Herrn Siegl von der CDU ist im Moment nur kontraproduktiv und wenig zielführend. Die Verbreitung von Nachrichten wie „es fehlen konkrete verlässliche Angaben oder auch vom Bürgermeister liegen seit Dezember verwirrende Angaben über die Zahlungsabsichten der Interessenten vor“ schadet nur, ist vollkommen aus der heißen Luft gegriffen und falsch!
    Übrigens—berühmte Schlachten wurden nicht von den Feldherren gewonnen die am lautesten mit den Säbeln rasselten sondern die die klügste Taktik angewendet haben!
    Lasst uns nach dem Beschluss im Dezember 2009 „gemeinsam“ daran wirken das Optimum aus den Verhandlungen um die Bebauung der Nordspitze zu erzielen.

    Ingo Waltz
    Bürgermeister Nauheim