Die Mitglieder der Gemeindevertretung in Nauheim haben in diesem August von der Verwaltung eine Übersicht erhalten, wie sich die Kosten für die Pflege und den Unterhalt der gemeindeeigenen Sportstätten zusammensetzt und welche Vereinsförderungen die Vereine erhalten. Diese Übersicht diente auch schon bei einem Runden mit den Vereinen aus dem Oktober 2015 als Diskussionsgrundlage der Verwaltung und des Gemeindevorstands mit den Vereinen.
Für die Fraktion ergibt sich aus dem vorgelegten Papier ein interessanter Aspekt, beinhaltet es nämlich auch die Belegungs- und Nutzungszeiten der Sporteinrichtungen in Nauheim. So wurde z.B. die Georg-Schad-Halle 2.392 Stunden im Jahr 2014 von den Vereinen genutzt. Im Sportpark wurde insgesamt an 4.200 Stunden der körperlichen Ertüchtigung nachgegangen. Dabei entfielen
- 600 Stunden auf Leichtathletik,
- 300 Stunden auf American Football und
- 3.300 Stunden auf Fußball.
Interessant hierbei ist, wie sich die Nutzungszeiten auf die einzelnen Plätze verteilen:
- 1.700 Stunden auf den großen Kunstrasenplatz,
- 1.450 Stunden auf den kleinen Kunstrasenplatz und
- 150 Stunden (!!!) auf das Rasenhauptfeld.
Der Anteil der Nutzung auf dem Rasenhauptfeld entspricht einem Nutzungsanteil von lediglich 4,5% (bezogen auf die Sportart Fußball)!
Die Fraktion der Grünen möchte in diesem Zusammenhang noch einmal auf ihren alten Antrag zur Sanierung des Sportparks aus dem Jahr 2013 hinweisen und fordert, dass darüber jetzt noch einmal eine ernsthafte Diskussion geführt wird.
Wir hatten in Abstimmung mit dem damaligen Vorstandsmitglied Reinhard Laun und einem Aktiven auch mit Vereinsvertretern des SV07 Nauheim ein sehr positives Gespräch zu unserer Idee geführt, im Zuge der Sanierung der Kunstrasenplätze eine Neugestaltung des Sportparks anzugehen, um für alle Beteiligten das Optimum herauszuholen. Für die Gemeinde, die mit einer Teilabtrennung von Flächen noch einmal Einnahmen hätte generieren können, um die Sanierung auch zu finanzieren. Aber auch für die Sportvereine, da die Sportanlagen nicht nur saniert, sondern auch sportwissenschaftlich Konzeptionell entwickelt hätten werden sollen.
Der Antrag wurde in den Haushaltsberatungen 2014 von einer breiten Mehrheit der Gemeindevertretung getragen. Leider wurde der Antrag nach ersten Gesprächen nicht mehr weiter verfolgt. Von Seiten des neuen Vorstands des SV07 wurde immer kommuniziert, dass unbedingt alle Plätze des Sportparks weiter zur Verfügung stehen müssen, da diese gebraucht würden. Die Nutzungszahlen sprechen heute allerdings eine andere Sprache.
Die Fraktion der Grünen fordert nun aufgrund der vorliegenden Nutzungszahlen noch einmal, sich ernsthaft mit der Gestaltung des Geländes zu befassen. Es geht uns nicht darum irgendjemanden etwas wegzunehmen. Im Gegenteil. Mit einer Verlagerung des Kunstrasenplatzes auf die Fläche des heutigen Rasenhauptfelds könnte man auch gleich Dinge in Angriff nehmen, die durch den sportlichen Erfolg und der perspektivischen Ligenzugehörigkeit der 1. Mannschaft des SV07 durch Stadionauflagen des DFBs vielleicht anstehen.
Gleichzeitig böte sich die Chance das Gelände insgesamt neu zu gestalten und heutigen sportwissenschaftlichen Erkenntnissen anzupassen. Dazu gehört sowohl die Sanierung des Kunstrasenkleinfelds, wie auch der Neugestaltung der Leichtathletik-Anlagen und der Schaffung von weiteren Trainigsflächen auf der verbliebenen Fläche. Durch die Auflösung des Vereins der Sandhasen ergeben sich darüber hinaus vielleicht auch vom Zugang her neue Möglichkeiten, die zum damaligen Zeitpunkt noch nicht berücksichtig werden konnten.
Schlussendlich böte sich bei entsprechender Gegenfinanzierung der Sanierung darüber hinaus auch ein größerer finanzieller Spielraum im Haushalt der Gemeinde, der letztlich auch bei der Diskussion über eventuelle Nutzungsgebühren positive eingebracht werden kann. Die Pflege für den Naturrasenplatz würde im Haushalt ebenfalls entfallen.
Wir sehen unseren Antrag weiterhin nicht als in Stein gemeißelte Universallösung. Uns geht es darum Ideen zu gewinnen und gemeinsam mit den Vereinen, Gemeindevertretung, Bürgern und Konzeptentwicklern in eine Umsetzungsmöglichkeit zu bringen, die am Ende ein Gewinn für alle ist. Dafür müssen sich aber auch alle bewegen. Dies muss jetzt schnell geschehen, da die Kunstrasenplätze zwischenzeitlich in einem nicht mehr auf Dauer tragbaren Zustand sind. Führt man diese Diskussion allerdings heute nicht, gehen weiter 15 Jahre verloren. Unseren Antrag findet Ihr hinter dem Downloadlink.

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