Meine Meinung: Feldchen

Die „Hoffnung“ auf ein baldiges Ende der „Unendlichen Feldchen-Geschichte“ währte wieder einmal nicht lange – diese Woche nicht einmal bis zur Sitzung am Montag den 01. März. Die Nauheimer CDU hat sich entschieden durch einem neuerlichen Antrag zur nächsten Sitzungsrunde eine weitere Verzögerung um mindestens 3 Wochen in Kauf zu nehmen. Der Antrag kann auf der Homepage der Nauheimer CDU eingesehen werden. http://www.cdu-nauheim.de/cdu/antrag.htm

Ich frage mich langsam, was mit dieser Taktik bezweckt werden soll. In diesem Fall ist es ja auch kein „Bürgermeister-Bashing“, denn hiermit werden alle anderen Fraktionen getroffen.

Alle drei Bieter der Nordspitze hatten im letzten Jahr ein Konzept erarbeitet, preislich „grob“ geplant und den Gemeindevertretern präsentiert. In der entscheidenden Sitzung im letzten Dezember ging es natürlich um die Gestaltung, aber auch um den Verkaufserlös in Form eines Gesamtpakets. Am Ende der Sitzung stimmten Vertreter von den Grünen, der FDP, FLN und auch 1 Mitglied der Nauheimer CDU im HFA für das Konzept von Adrian und somit gegen Zarali.

Entgegen der bei der CDU vorherrschenden Meinung hat das Zarali-Konzept auch dann keine Mehrheit, wenn Adrian abspringt. Denn dann ergibt sich ein Patt zwischen SPD und CDU, die konträr auf zwei unterschiedliche Bieter laufen. Sowohl die FDP, FLN, als auch die Grünen halten nach Zeitungsberichten das Zarali-Konzept für nicht tragfähig. Die Grünen werden das Konzept von Keil und Partner ebenfalls nicht mittragen Die FDP hat dies sogar mehr oder weniger deutlich in einer Pressemeldung ausgeschlossen. Somit würde bei einem Scheitern der Verhandlungen mit Adrian das ganze Konzept „Feldchen Nordspitze“ gefährdet. Einhergehend mit dieser Gefährdung würden vermutlich zu einem Zeitpunkt X auch die beiden Ankermieter der Investoren – die Banken – abspringen, da ein Neubau Ihrer Geschäftszentralen dann anders realisiert würde (hier war von einer Deadline am 31.12. letzten Jahres die Rede). Leider wird dies in der aktuellen Diskussion überhaupt nicht mehr betrachtet.

Insofern ist die Gefährdungslage eindeutig: die CDU gefährdet mit diesem Verhalten die Finanzsituation der Gemeinde wesentlich mehr als ein Verkauf an Adrian.

Bliebe noch die proklamierte Aussage ein Bürgerbüro bedeute für die Gemeinde nur erhöhte Kosten und wäre eine finanzielle Belastung für die Zukunft. Hier sollte man mal darüber nachdenken, dass mit der Verlagerung des Bürgerbüros UND des Sitzungssaals auf das Feldchen sich im Rathaus neue Gegebenheiten ergeben:

Punkt 1 – „Behindertengerechter Zugang“: Dieser müsste zukünftig nur auf das Erdgeschoß bezogen werden, d.h. eine Rampe am Eingang wäre ausreichend. Ein Aufzug müsste nicht gebaut werden, da der Sitzungssaal für den Publikumsverkehr nun nicht mehr erreicht werden müsste. In der Presse war von Mehrkosten für einen Aufzug von ~100.000,- € zu lesen.

Punkt 2 – „Sport- und Jugendpflege“: Das Gebäude in der Weingartenstr. 51, welches dringend sanierungsbedürftig ist, könnte verkauft werden, da die Sport- und Jugendpflege in das Büro des jetzigen Bürgerbüros umziehen könnte. Auch hier kommt es zu einer Einsparung durch Betriebskostenersparnis und der nicht mehr notwendigen Sanierungsarbeiten. Weiterhin kommt es zu einem Erlös durch Verkauf.


Punkt 3 – „Attraktivität Feldchen“:
Die sogenannte „Neue Ortsmitte“ verdient ihren Namen zur Zeit wahrlich nicht. Weder Geographisch, was nicht zu beheben ist, noch von der Eigenschaft als Lebensmittelpunkt. Dies zu erreichen bedarf es entweder einer weiteren „Zerstörung“ des alten Ortskern, was nicht gewünscht sein kann oder einer Attraktivitätssteigerung der Nordspitze. Dies wird erreicht, wenn die neue Ortsmitte aufgewertet wird: Durch die Ansiedlung der beiden Banken, aber auch durch die Verlagerung des Bürgerbüros dorthin. Dies erhöht den Publikumsverkehr und macht das Feldchen attraktiver für alle.

Unter dem Strich dürften sich die von der CDU prognostizierten „Mindereinnahmen“, die noch gar nicht genau beziffert sind, da der Vertrag öffentlich noch gar nicht bekannt ist, und Einsparungen mehr als ausgleichen. Außerdem erhält die Gemeinde ein neugestaltetes Zentrum, dass seinen Namen vielleicht irgendwann einmal verdient und somit einen Anzugspunkt für alle Bürger darstellt.

Gruß,

Marco Müller

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