„Wenn sie unsere Bedingungen nicht akzeptieren, dann mögen sie einen Regen der Zerstörung aus der Luft erwarten, wie er noch nie auf der Erde gesehen worden ist.“
Harry S. Truman, 07. August 1945
Die mahnenden Stimmen derer, die vor den Gefahren der Kerntechnologie warnten wurden bis zuletzt überhört und ignoriert. Die Unfälle im Kernkraftwerk Three Mile Island, Pennsylvania USA und Tschernobyl, heutige Ukraine wurden von den Befürwortern dieser Technologie auf menschliches Versagen bzw. russische Schrott-Technologie zurückgeführt. Diese Unfälle könnten sich in hochtechnologisierten westlichen Ländern nicht ereignen und unsere Kernkraftwerke seien sicher, waren auch die Argumente der Bundesregierung im letzten Sommer, um die Laufzeiten der bestehenden Atomkraftwerke um bis zu 12 Jahre zu verlängern.
Als am vergangenen Freitag die Erde vor der Küste Japans bebte, war noch nicht zu erahnen, dass dieses Ereignis dazu führen würde, dass heute jeder eine Vorstellung hat, was der Begriff „Restrisiko“ bedeutet.
Der GAU (die Kernschmelze) ist zumindest teilweise eingetreten und eine weitere Verschlimmerung kann und wird nicht mehr ausgeschlossen (werden). Nach bisher 3 Explosionen im Kernkraftwerk Fukushima-I ist die Reaktorhülle am Block 2 zerstört und Radioaktivität tritt aus. Vor diesem Hintergrund musste auch die Bundesregierung gestern eingestehen, dass Ihre Entscheidung aus dem vergangenen Jahr falsch war. Bundeskanzlerin Merkel verkündete gestern ein Moratorium der Laufzeitverlängerung für 3 Monate, um Zeit zu gewinnen und sich erst einmal über die nächsten Wahltermine zu retten.
Damit Zusammenhängend aber auch das Eingeständnis, dass man die Sicherheit der Bevölkerung im Zusammenhang der Laufzeitverlängerung bewusst aufs Spiel gesetzt hat. Denn eine ideologiefreie Sicherheitsüberprüfung, wie sie jetzt angekündigt wird, hat im vergangenen Jahr offenbar nicht stattgefunden. Während die Bundesregierung im vergangenen Jahr die Argumente der Betreiber unreflektiert übernommen hat und immer wieder auf Stromlücken, Energiepreise und die CO2-Reduktion hinwies, die ohne Atomkraft entstünden, stiegen bzw. nicht zu reduzieren seien, so sind heute plötzlich sogar bis zu 7 Kraftwerke sofort entbehrlich.
Leider konterkariert sich dieses Moratorium selber. Während es in Baden-Württemberg zur Abschaltung von Neckarwestheim I kommen soll, macht unsere Landesregierung in Hessen deutlich, dass ein Abschalten von Biblis A zunächst nicht auf der Tagesordnung steht.
Update I: So schnell kann es gehen. Die Deutschlandweiten Proteste und Mahnwachen scheinen Wirkung zu zeigen und die Bundesregierung wird zum Handeln gezwungen. 7 Atomkraftwerke (darunter Biblis A und B) gehen ab sofort vom Netz: Hr-Online – Was dies für die Laufzeit von Biblis nach dem Moratorium bedeutet ist zunächst unklar.
Man verkündet lapidar, dass Biblis A im Juni zu Revisionsarbeiten von 8 Monaten vom Netz geht. Danach ist das Moratorium ausgelaufen und es soll weitergewurschtelt werden wie bisher.
Man merke(!): was eine Landtagswahl so alles bewirken kann.
Um Ihren Parteifreund Mappus im Ministerpräsidentenamt zu retten, verzichtet Fr. Bundeskanzler auf 1 (in Worten: „ein“) Atomkraftwerk. Da in Hessen „nur“ Kommunalwahl ist, ist die Abschaltung von Biblis A und B zunächst nicht vorgesehen.
Wir fordern im Zusammenhang mit den Ereignissen in Japan und dem Moratorium das sofortige Abschalten der sieben ältesten Meiler (darunter Biblis A+B, Neckarwestheim, Isar I und Brunsbüttel), die Stilllegung des Pannen-Reaktors Krümmel, sowie die Rückkehr zum alten Atom-Ausstiegsgesetz von Rot-Grün! Der Ausbau der Erneuerbaren Energien muss jetzt endlich richtig forciert werden. Die Rückkehr zum Ausstieg vom Ausstieg muss und wird kommen. Denn: „Wir haben die erde nicht von unseren Vorfahren geerbt, wir haben unsere Erde nur von unseren Kindern geliehen!“ Sitting Bull.
Wir Grünen bieten hierzu unser Energiekonzept 2050 an:
Das nukleare Zeitalter ist zu Ende. Sein Sterben hat am 12. März 2011 mit dem Absinken der Kühlwasserstände in Block 1 und 3 in Fukushima-I begonnen, mittlerweile hat es auch der letzte der blauäugigen Verdränger bemerkt. So schließt sich ein Kreis, dessen unerträgliches Leid das japanische Volk erdulden muss.
In Gedenken an die Opfer der Naturkatastrophe von Japan.
,
Wir wollen durch einen konkreten Spendenaufruf nicht einzelne Organisationen bevorzugen oder benachteiligen.
Wenn Sie das Bedürfnis haben, jetzt durch eine Spende helfend mitzuwirken, dann Spenden Sie an eine Organisation Ihres Vertrauens.

Artikel kommentieren