Glaubt man den Worten vom Geschäftsführer der Überlandwerk Groß-Gerau GmmÜWG, Detlev Höhne, so ist es der Schnelligkeit eines Grundstücksbesitzers zu verdanken, dass das Geothermie-Kraftwerk auf Treburer Gemarkung errichtet werden soll. Der ausgemachte Standort zwischen Trebur und Nauheim erfülle alle Vorgaben des Beirats und so wurden Verhandlungen über den Kauf von entsprechenden Grundstücken auf Nauheimer und Treburer Gemarkung geführt. „Der Besitzer des Treburer Grundstücks hat einfach schneller verkauft“, ließ Hr. Höhne in der Veranstaltung verlautbaren. Leider ging Nauheim damit ein enormer Standortvorteil sozusagen um Haaresbreite verloren.
Die Veranstaltung am 27.11.2013 in der Dornheimer Riedhalle war der vorläufige Schlusspunkt der Informationsreihe zum Geothermie-Projekt der ÜWG Groß-Gerau. Die Riedhalle war eine Alternativlösung, da der ursprüngliche vorgesehene Veranstaltungsort (Stadthalle Groß-Gerau) aufgrund einer Doppelbuchung nicht verfügbar war.
Bereits am Morgen war der geplante Standort für das Geothermie-Kraftwerk in den Medien bekanntgegeben worden – entsprechend viele Bürgerinnen und Bürger hatten sich dann am frühen Abend eingefunden. Trotz der Tatsache, dass das ÜWG seit über einem Jahr sehr offen über das Projekt informierte, wusste der Geschäftsführer Detlev Höhne „wenn der Standort bekannt ist, wird es schwerer“.
Nach einem „forsa“ Umfrage Ergebnis befürwortet eine Mehrheit von 54% der Befragten den Bau des Kraftwerks. Das bezweifelten einige Zuhörer. Ihre Kritik: die Umfrage sei nicht repräsentativ – zu wenige Anwohner (rund 1000 Personen über 18 Jahre kreisweit) seien befragt worden.
Die Einwände wurden ernst genommen – nur zur Durchführung der Umfrage selbst konnte keiner der Protagonisten Auskunft geben, da das in der Hand von „forsa“ liegt. Um das Umfrage-Ergebnis transparenter zu machen wurde kurzerhand eine weitere Informationsveranstaltung mit „forsa“ Mitarbeitern zugesichert.
Von der (aus dem Beirat ausgetretenen) Bürger-Initiative Wallerstädten kam die Forderung nach einer weiteren Informationsveranstaltung, die in der betroffenen Gemeinde stattfinden sollte. Auch diesem Wunsch will Herr Höhne mit Veranstaltungen in Trebur, Nauheim und Groß-Gerau nachkommen.
Auf den wirklichen Knackpunkt wies Detlev Höhne aber dann selbst hin. Die vom Beirat geforderte Umkehr der Beweislast im Schadensfall ist für ihn ein noch nicht gelöster Punkt an dem es zu arbeiten gilt. Sollte er eine solche Vereinbarung mit einer Versicherungsgesellschaft abschließen können, wäre das ein einmaliger Vorgang. Er könne die Sorgen der Anwohner verstehen, schließlich sei auch er Hausbesitzer.
Höhne sei wie vor zuversichtlich, alle 31 Forderungen des Beirates auch erfüllen zu können.
Abschließend warb er noch mal überzeugend für das Geothermie-Projekt. „Wir wollen der Region einen Vorteil verschaffen, indem wir eine am Prinzip der Nachhaltigkeit ausgerichtete Energieversorgung aufbauen!“
Wir wünschen uns, von diesem Standortvorteil auch profitieren zu können, auch wenn wir uns jetzt nicht „Geothermie-Gemeinde Nauheim“ nennen können.

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