Geothermie Trebur: Bohrplatzführung

Das Geothermie-Projekt der ÜWG wird von Beginn an von uns aufmerksam begleitet. Bereits im Jahr 2010 haben wir eine öffentliche Informationsveranstaltung organisiert, in den Folgejahren die von der ÜWG GmbH und der Stiftung Risiko Dialog ins Leben gerufene Bürgerforen besucht und uns die Geothermie Kraftwerke Landau und Insheim angesehen.

Michael Wagner-Straub ist Mitglied des Beirats und Gabi Killian nimmt an den Anliegerworkshops teil.

Im Rahmen der Anlieger-Workshops wurde von der ÜWG GmbH eine Bohrplatz-Führung angeboten, die am 18.04.16 stattfand. Diese Führung ist die erste, die die ÜWG anbietet. Weitere Führungen für die Teilnehmer der Anlieger-Workshops folgen. Darüber hinaus können sich auch interessierte Bürger*innen für eine Führung anmelden, die ca. 2x im Monat stattfinden soll.

Hier der Bericht von der ersten Bohrplatzführung am 18.04.16

Wie gewünscht erscheine ich um 17.30 Uhr mit angepasster Kleidung und Schuhen am Eingang zum Geothermie Bohrplatz. Ein freundlicher Mitarbeiter am Empfang stattet mich mit Helm, Warnweste und Besucherausweis aus und gibt mir die Sicherheitsanweisungen mit auf den Weg. Insgesamt sind wir ca. 20 Leute, die dann von den Mitarbeiter*innen der ÜWG und der Stiftung Risiko Dialog zunächst über den aktuellen Stand der Bohrungen ins Bild gesetzt werden. Die Bohrarbeiten liegen voll im Zeitplan. Man befindet sich in der 2. Bohrsektion, die bis auf eine Tiefe von 2000 Metern führt, die bald erreicht werden. (Alle Infos zur Bohrung: http://www.geothermie-trebur.de/projekt/realisierung/bohrarbeiten/

IMG_1266Danach geht es auf den Bohrplatz. Die Baustelle ist gut organisiert und sehr aufgeräumt. Jetzt geht es vor allen Dingen um die technischen Einzelheiten. Ins Auge stechen die vielen, groß dimensionierten Stahlrohre, die auf ihren Einbau warten. Daneben liegen 3 Bohrkronen, die hier zum Einsatz kommen als Anschauungsobjekt. Art und Aufgaben der Bohrkronen werden hier erläutert. Zum Einsatz kommen auch Werkzeuge, die es erlauben, die Bohrung in einem gewissen Radius abzuwinkeln. Ein weiteres, unspektakuläres Rohr enthält eine hochtechnische Vorrichtung, die über Impulse ständig Informationen von unten nach oben transportiert.

Am beeindruckend hohen Bohrturm vorbei geht es zu den Spülpumpen. Diese sorgen für die Zirkulation der Spülflüssigkeit im Bohrloch. In den daneben liegenden Tanks befinden sich ca. 400 m³ Spülflüssigkeit. Diese dient zur Stabilisierung des Bohrlochs und um das Bohrgut nach oben zu befördern

Die Flüssigkeit wird immer wieder aufbereitet. Dazu wird mittels Schüttelsieben zuerst grobkörniges Material von der Flüssigkeit getrennt, aufgefangen und fachgerecht entsorgt. Eine Fachfirma entnimmt ständig Proben die katalogisiert und mit den erwarteten Ergebnissen verglichen werden. Feinkörniges Material wird dann über Zentrifugen von der Flüssigkeit getrennt. Die ÜWG GmbH setzt auch hier auf Transparenz, die benutzten Stoffe sind öffentlich verfügbar:

http://www.geothermie-trebur.de/buergerdialog/forderungen-geothermie-beirat/risikobewertung-versicherung-und-haftung/

Hier werden auch alle Forderungen des Beirats samt Antworten gelistet.

Weiter hinten befindet sich das große Zwischenspeicherbecken. Hier soll das Thermalwasser aus den Pumptests aufgefangen werden. Nach Abschluss der Tests wird das Wasser wieder hinuntergeführt. Erst wenn diese Bohrung erfolgreich abgeschlossen wird, geht es an die 2. Bohrung.

Der innere Bohrplatz verfügt über eine eigene Entwässerung, so dass alle Stoffe sowie das Oberflächenwasser getrennt aufgefangen werden. Die Bohranlage läuft mit Strom, daneben stehen Diesel-Aggregate für den Strom-Ausfall bereit. Die Lautstärke direkt vor dem Bohrturm ist laut aber erträglich, im Baucontainer, wo die Schlussbesprechung stattfindet, hört man nur ein Summen. Dort werden von den Mitarbeitern der ÜWG GmbH alle (auch kritischen) Fragen offen und ausführlich beantwortet. Insgesamt habe ich ca. 2 Stunden auf der Anlage verbracht und kann jedem nur empfehlen an einer Führung über den Bohrplatz teilzunehmen, um sich auch selbst ein Bild von dieser gut organisierten Anlage zu machen.

Mit dieser größtmöglichen Transparenz wird eine hohe Akzeptanz des Geothermie Kraftwerks erzeugt.

 

Alle Infos zum Projekt und zum Risiko-Dialog:

www.Geothermie-trebur.de

www.dialoggeo.de

 

Monitoring: seismisches Netz:

http://www.hlnug.de/themen/geologie/erdbeben/aktuelle-ereignisse.html

 

Erschütterungs-Messnetz:

https://eg.dmt.de/IG/GG/GG.xml

 

Grundwasser-Messnetz:

http://netview.ott.com/trebur/

 

Anmeldungen zur Bohrplatz Führung: per Email an Herrn Marc André Glöckner von der ÜWG GmbH

marc.gloeckner@uewg.de

Gabi Killian

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