GROSS-GERAU/NAUHEIM: Mit gemischten Gefühlen hat der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Marco Müller, der auch gleichzeitig Sprecher des Kreisvorstandes ist, das Wahlergebnis zum Hessischen Landtag aufgenommen. „Schwarz-Gelb hat keine eigene Mehrheit mehr und ist somit abgewählt. Leider mussten wir als Grüne aber insgesamt Stimmanteile abgeben, so dass es für Rot-Grün alleine nicht reicht.“ Über das Wahlergebnis in Nauheim freut sich Müller dafür umso mehr. Entgegen dem Landestrend hatten die Grünen in Nauheim sogar um 1% zulegen können und sind mit einem Stimmanteil von 16,8% Kreisweit die Kommune mit dem besten Grünen Ergebnis. „Es ist ein toller Wert für uns und ein Beleg für die gute Arbeit und das Vertrauen der Bürger vor Ort. Es ist eine Anerkennung, die die Fraktion und die Helfer vor Ort für ihre Arbeit verdient haben.“, sieht Müller darin einen Vertrauensbeweis für seine Arbeit und Ansporn sich auch in Zukunft weiter mit Herzblut für Nauheimer Interessen einzusetzen. Für Hessen bleibt für Müller der Wechsel das Ziel. „Es gibt eine Mehrheit links der Mitte, die aber auch genutzt werden muss. Der Ball liegt jetzt bei der SPD.“
Im Bundesergebnis waren in Nauheim immerhin noch 12% Stimmanteil erreicht worden. „Wir haben hier mit Gegenwind rechnen müssen und haben dies auch getan. Leider konnten insbesondere im Bund die Themenbereiche ‚Soziale Gerechtigkeit‘ und ‚Energiewende‘ nicht richtig gesetzt werden.“ mein Müller, der dies einerseits auf den Inhaltsleeren Wahlkampf des politischen Gegners, aber auch an eigenen Fehlern. „Wir dürfen nicht den Fehler machen und nur auf die anderen zeigen, wir haben es auch nicht geschafft unsere Inhalte zu transportieren. Das müssen wir jetzt aufarbeiten.“ Auch die Diskussion über die Vergangenheit einiger Parteimitglieder hätten sicherlich insgesamt nicht zu einer Verbesserung des Ergebnisses beigetragen. Eine Regierungsbildung hält Müller für die CDU trotzdem für schwierig. „Die Regierung Merkel hat nun den zweiten Koalitionspartner verschlissen, da dürfte es schwer werden potentielle Partner zu finden. Ich halte erstmals eine Minderheitsregierung für möglich, da im Bund das Bündnis mit den Linken keine Option ist.“ Einer Minderheitsregierung bedarf es der Zustimmung des Bundespräsidenten, wenn die Kanzlerwahl im dritten Wahlgang mit einfacher Mehrheit erfolgt ist. Neuwahlen im Bund hält Müller für ausgeschlossen, da dies nicht im Sinne aller demokratischen Parteien sein könne.

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