Hurra, hurra… Schluss mit lustig!

Mit einer Antwort der Verwaltung auf Anfrage der Grünen ist seit dem gestrigen Dienstag klar, dass auch der dritte Versuch der Verpachtung des Campingplatz am Hegbachsee endgültig gescheitert ist. Auch innerhalb der zweiwöchigen Mahnfrist ist die im Vertrag geforderte Bürgschaft in Höhe von 85.000 Euro nicht bei der Gemeinde eingegangen. Gemäß Beschluss der Gemeindevertretung vom 14. Juli diesen Jahres ist der Pachtvertrag somit von der Gemeinde unverzüglich zu kündigen.

Die damals schon knappe Mehrheit der Gemeindevertretung steht jetzt vor einem Scherbenhaufen, haben sie doch damals trotz erheblicher Bedenken und den von uns klar aufgezeigten Problemen vor Ort die erneute Verpachtung durchgesetzt. Trotz der Tatsache, dass weder für den Campingplatz selbst, noch für das Naherholungsgebiet am Hegbachsee im Ganzen ein Konzept existiert, wie man damit umgehen möchte, hat man sehenden Auges einen Vertrag abgeschlossen, der bereits damals zum Scheitern verurteilt war. Noch dazu hat man damit riskiert Investitionen im 6-stelligen Bereich in den Sand zu setzen, die letztlich der Bürger mit seiner Grundsteuer bezahlt.

Bis zum Schluss wurden die Gemeindevertreter aufgefordert „Hurra“ zu rufen.

Hurra, hurra… Wir sagen: Schluss mit lustig!!!

Es wird Zeit die Diskussion endlich auf die wesentlichen Punkte zu lenken. In Nauheim fehlt es an Konzepten! Immer wieder werden Entscheidungen getroffen ohne, dass grundlegend klar ist, welche Folgen damit verbunden sind. Zu oft haben auch wir uns als Grüne darauf verlassen, dass offene Fragen schon geklärt werden. Dass man schon in persönlichen Gesprächen vorankommen mag.

Das galt beim Hegbachsee schon für die erste Ausschreibung, als im Vorfeld Kriterien abgefragt wurden. Schon damals wurde unsererseits ein Konzept eingefordert. Bis heute ist hier nichts passiert. Aus diesem Grund haben wir für die nächste Sitzungsrunde einen Antrag eingereicht, der vor die Neuausschreibung einer Interessensbekundung für den Campingplatz klare Abläufe setzt:

  1. Der Pachtvertrag muss zunächst gemäß Gemeindevertretungsbeschluss gekündigt werden.
  2. Vor der Neuausschreibung muss ein Konzept für das Naherholungsgebiet Hegbachsee erstellt werden. Hierzu gehört nicht nur der Campingplatz
  3. Die notwendigen Investitionen und damit verbundenen Kosten müssen klar beziffert werden. Keine Aussflüchte. Nicht nur Erhalt, sondern auch Maßnahmen, die uns, bzw. den Platz und das Naherholungsgebiet ggf. voranbringen.
  4. Bei fehlender Wirtschaftlichkeit müssen Alternativszenarien erstellt werden.
  5. Während der ganzen Zeit muss die Gemeinde den Platz selbst betreiben. Ein vom Gemeindevorstand zu bestimmender Verwalter muss geeignet und zuverlässig sein!
  6. Alle Einnahmen stehen der Gemeinde zu. Ein Verwaltervertrag darf keine Nebenabreden haben (kein Einnahmesplitt)
  7. Erst am Ende steht die mögliche Ausschreibung!

Wir halten unseren Antrag in der Umsetzung für zwingend notwendig. Wir stehen allen anderen Fraktionen für Gespräche über einzelne Punkte gerne zur Verfügung. Ob es nun um einen Kostendeckel für die Konzeption geht (bewusst haben wir hier eine Hochschule und dort Bachelor, bzw. Masterarbeiten vorgeschlagen) oder es um detailierte Vorgaben für den Verwaltervertrag geht. Bei all diesen Punkten sind wir Gesprächsbereit. Wir wollen aber nicht mehr akzeptieren nur noch irgendwas zu tun, weil man etwas tut.

Wir wollen es jetzt mit einem Konzept tun. Dafür setzen wir uns ein.

Antrag Naherholungsgebiet Hegbachsee

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